Infothek

Wissenswertes, Informatives und Aktuelles zur Ergotherapie, den Therapieinhalten, unserer Praxis und dem Team.

Vom Ich zum Wir – die soziale Entwicklung

Von Geburt an besitzt ein Kind die Fähigkeit eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die es umsorgen.  Mit etwa sechs Monaten beginnt das Kind auf den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu achten und lächelt allmählich nur noch freundliche Gesichter an. Es setzt oft das "Fremdeln" ein. Zum Ende des ersten Lebensjahres nimmt es von sich aus Kontakt zu anderen Menschen auf, Fremden gegenüber begegnet es noch mit Zurückhaltung und im Verlauf des dritten Lebensjahres beginnen Kinder, sich dafür zu interessieren, was Menschen zu einem bestimmten Verhalten und Handeln bewegt.  Mit etwa drei Jahren sind Kinder in der Lage, selbstständig Kontakt zu anderen zu knüpfen. Erste Freundschaften werden geschlossen. Beim gemeinsamen Spiel hält es noch gern an eigenen Spielregeln fest. Gegen Ende des vierten Lebensjahres kann sich das Kind immer besser in andere hineinversetzen und sich vorstellen, dass andere etwas anderes als es selbst fühlen, denken und handeln. Im Verlauf des fünften Lebensjahres werden Rollenspiele immer beliebter, das Kind nimmt andere Blickwinkel ein und festigt damit Verhalten, Können und Wertvorstellungen. Wenn Kinder zusammen spielen, kommt es auch zu Streit. Das ist normal. Erst mit zunehmendem Alter spielen Kinder immer mehr auch in größeren Gruppen miteinander.

Soziales Lächeln --> ab 2-4 Monaten
Parallelspiel --> ab ca. 12 Monaten
Assoziatives Spiel --> ab ca. 24 Monaten
Kooperatives Spiel --> ab ca. 36 Monaten

Kindliche Entwicklung · Sinne und Wahrnehmung

Ein gesundes Neugeborenes kann hören und sehen, riechen, schmecken und spürt auch Berührungen. Einzelne Sinnesbereiche (z.B. das Sehen) müssen noch ausreifen, ebenso die Fähigkeit, die einzelnen Sinnesreize zu verarbeiten, sie richtig einzuordnen und angemessen darauf zu reagieren.

TAKTILE WAHRNEHMUNG,TASTSINN UND BERÜHRUNGSEMPFINDEN: Die „taktile Wahrnehmung“ bezeichnet die Oberflächensensibilität der Haut und den Tastsinn. Über Hautrezeptoren nehmen wir Reize wie Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz wahr und erhalten so Informationen über die Umwelt.  Ein Säugling erfährt Sicherheit zunächst vor allem durchs gehalten und berührt werden. Durch das (Be-) Greifen von Gegenständen verstehen Kinder später auch abstrakte Inhalte.

SEHSINN - VISUELLE WAHRNEHMUNG:
Gutes Sehen ist für die gesamte körperliche, geistige und soziale Entwicklung wichtig. Weit über das Kindesalter hinaus ist das menschliche Auge das Werkzeug um Neues zu entdecken, so nehmen wir circa 80 Prozent all unserer Informationen über die Augen auf. Ein Neugeborenes sieht noch unscharf sieht und unterscheidet nur Hell-Dunkel-Kontraste. Ein einjähriges Kind besitzt bereits 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen.  Mit etwa neun Jahren entspricht die Fähigkeit zum räumlichen Sehen der eines Erwachsenen und im Alter von zehn bis zwölf Jahren entspricht das Gesichtsfeld (der mit beiden Augen erfassbare Bereich) erst dem eines Erwachsenen.

HÖRSINN-HÖRVERARBEITUNG:
Auch gutes Hören ist für die kindliche Entwicklung von großer Bedeutung, insbesonder für die Sprachentwicklung. Bereits vor der Geburt hat ein Kind den mütterlichen Herzschlag und den Klang und die Melodie der Mutterstimme gehört. Das Hörvermögen reift mit jedem Lebensjahr weiter aus indem ein Kind die vielfältigen Geräusche aus seiner Umgebung wahrnehmen und verarbeiten kann.

GESCHMACKS- UND GERUCHSSINN - gustatorische und olfaktorische Wahrnehmung:
Riechen und Schmecken sind vom Tag der Geburt an gut ausgebildet. Bereits Neugeborene unterscheiden Grundgeschmacksrichtungen und bevorzugen v.a. Süßes.

Kindliche Entwicklung · Gefühle und Emotionen

Kindliche Gefühle entwickeln sich durch Erfahrung im täglichen Miteinander. Den Umgang mit Gefühlen muss ein Kind erst lernen.

Gegen Ende des zweiten Lebensjahres begreift Ihr Kind sich zunehmend als eigenständige Person und kann sich zunehmend sein Handeln vorstellen. Vor allem im dritten Lebensjahr kann es zur Trotzphase mit heftigsten Gefühlsausbrüchen kommen. Diesen Gefühlen ist das Kleinkind zunächst noch ausgeliefert und es braucht Unterstützung und Orientierung durch die Erwachsenen. Hierzu gehört auch die Erfahrung, dass der Art und Weise, wie es seine Gefühle ausdrückt, Grenzen gesetzt sind. Die ist zum Beispiel dort der Fall, wo andere Menschen verletzt oder beleidigt und Gegenstände zerstört werden. Die Kinder entwickeln und erweitern Fertigkeiten weiter bis zum Schulalter und darüber hinaus. Hierzu gehört es sich der eigenen Gefühle bewusst zu sein, Gefühle durch Mimik und Sprache auszudrücken, mit Gefühlen umzugehen und sie eigenständig regulieren zu können und auch Gefühlsausdrücke anderer zu erkennen und zu verstehen.

Ausdruck von Emotionen
Distress, Ekel, Erschrecken, Wohlbehagen --> ab Geburt
Freude --> ab 1-2 Monaten
Ärger --> ab 7 Monaten
Trauer, Angst --> ab 9 Monaten
Überraschung --> ab 2 Jahren
Scham, Schuld, Stolz --> ab 3 Jahren

Erkennen von Emotionen
Ärger und Freude im Gesichtsausdruck unterscheiden --> ab 3-4 Monaten
verbale Interpretation von Gefühlen anderer --> ab 3 Jahren

Selbstregulation
Gezielte Selbstberuhigung --> ab ca. 7 Monaten
Hemmung dominierender Verhaltensweisen --> ab ca. 12 Monaten
Verhalten auf Verlangen anderer hemmen --> 22-33 Monate

Kindliche Entwicklung · Hand- und Fingermotorik

In den ersten Lebensjahren werden Kinder mit Händen und Fingern immer geschickter.
Die folgenden Infografiken zeigen, wann ein Kind bestimmte Fertigkeiten in etwa gelernt hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hand-Mund-Koordination -->0-3 Monate
Auge-Hand-Koordination --> 0-3 Monate
Beide Hände zusammenführen --> 1-5 Monate
Objekt ergreifen, das hingehalten wird --> 2-5 Monate
Greifen nach Objekt außer Reichweite --> 5-7 Monate
Objekt zwischen beiden Händen transferieren --> 5-9 Monate
Objekt sicher mit Händen manipulieren --> 7-13 Monate
Hände zusammen klatschen --> 7-12 Monate
Zwei Objekte zusammen schlagen --> 7-12 Monate
Scherengriff --> 6-10 Monate
Pinzettengriff --> 9-13 Monate
Aus Tasse trinken --> 10-15 Monate
Löffel sicher benutzen --> 13-21 Monate
Stift halten und damit kritzeln --> 12-21 Monate
Kleidungsstücke ausziehen --> 14-21 Monate
Zwei Objekte (Klötze) stapeln --> 12-19 Monate
Vier Objekte (Klötze) stapeln --> 16-23 Monate
Kleidungsstücke anziehen --> 22-33 Monate
Grobe Reißverschlüsse öffnen und schließen --> 24-37 Monate
Vertikale Linie zeichnen --> 24-37 Monate
Knöpfe zumachen --> Ab 34 Monate

Kindliche Entwicklung · Körpermotorik

Kinder entwickeln ihre motorischen Fähigkeiten in einer großen zeitlichen Spannbreite. Sobald ein Kind hierfür bereit ist, bringt es sich Kriechen, Sitzen, Aufstehen und Gehen selbst bei.
Die folgende bildhafte Darstellung bietet anschaulich einige Anhaltspunkte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kann Kopfbewegungen kontrollieren --> 0-4 Monate
Kann auf dem Bauch liegend den Brustkorb aufrichten --> 2-7 Monate
Kann sich im Liegen umdrehen --> 3-7 MonateKann ohne Unterstützung aufrecht sitzen --> 6-9 Monate
Kann sich selber aufsetzen --> 7-12 Monate
Kann mit Unterstützung stehen --> 7-10 Monate
Kann robben --> 6-11 Monate
Kann kriechen --> 7-12 Monate
Kann sich alleine zum Stand hochziehen --> 7-12 Monate
Geht an Möbeln entlang --> 9-12 Monate
Kann frei stehen --> 10-14 Monate
Kann frei gehen --> 11-16 Monate
Kann sich bücken und wieder aufrichten --> 12-16 Monate
Kann rückwärts laufen --> 14-19 Monate
Kann Treppen steigen --> 14-21 Monate
Kann Ball mit Fuß kicken --> 14-21 Monate
Wirft Ball über Hand --> 14-22 Monate
Fängt Ball mit Armen --> 22-36 Monate
Steht auf einem Bein --> 22-36 Monate
Hüpft auf der Stelle --> 22-36 Monate
Hüpft von einer Stufe --> 24-36 Monate
Fährt Dreirad --> 24-36 Monate

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